Der Wettbewerb ist entschieden. Die Ausstellung mit den 528 eingesandten Entwürfen ist abgebaut. Es bleibt ein schaler Nachgeschmack und die begründete Furcht, einer der zwei preisgekrönten Entwürfe könnte wahrhaftig realisiert werden. Den Auslobern hätte der gescheiterte und in einem Kompromiss endende Versuch eines Denkmalwettbewerbs für Auschwitz-Birkenau eine Lehre sein können. Was Henry Moore, der damalige Juryvorsitzende, bereits mutmaßte, scheint sich heute angesichts vieler der vorliegenden Entwürfe zu bestätigen. Das komplexe deutsche Verbrechen der Ermordung der europäischen Juden lässt sich mit künstlerischen Mitteln nicht angemessen darstellen.
Die Textsammlung dokumentiert vielfältige kritische und kenntnisreiche Positionen zum Wettbewerb von Amnon Barzel, René Block, Edna Brocke, Micha Brumlik, Eike Geisel, Jochen Gerz, Frigga Haug, Alfred Hrdlicka, Daniel Libeskind, Hanno Loewy, Arno Lustiger, Paul Maenz, Katharina Rutschky, Klaus Theweleit, Timm Ulrichs und James E. Young u.a.
Herausgegeben von der Gesellschaft für Bildende Kunst e.V.