Andrea Hemminger
Kritik und Geschichte
Foucault – ein Erbe Kants?

Forscht man im Denken Foucaults nach den Spuren Kants, so eröffnet sich ein völlig neuer Zugang zu Foucaults wissenstheoretischem Ansatz, der, um Herbert Schnädelbach zu zitieren, "nicht nur zahlreiche Vorurteile gegenüber diesem Autor als gegenstandslos erweist, sondern auch sein ganzes philosophisches Gewicht spürbar werden lässt." Eine Schlüsselrolle spielt dabei Foucaults unveröffentlichte Einleitung zu Kants Anthropologie, in der Foucault untersucht, welches Verhältnis bei Kant zwischen Anthropologie und Kritik besteht. Auf diese Weise lernt er die "Lektion" der Kritik, auf deren Grundlage er die nachkantische Subjektphilosophie insgesamt als ein Vergessen Kants, als "anthropologischen Schlummer" kritisiert. Um diesem Schlummer zu entkommen, proklamiert und entwickelt Foucault eine Wiederaufnahme des Projekts der Kritik in Form einer kritischen Geschichte der Denksysteme. Andrea Hemminger macht deutlich, dass es Kant war, der Foucault den Weg zur Kritik gewiesen und eine kritische Wende eingeleitet hat, und zeigt, aus welchen Gründen und in welcher Form Foucault die Kritik Kants transformiert.

 

 

Andrea Hemminger hat an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaft und Philosophie studiert und an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Sie ist korrespondierendes Mitglied des Centre Michel Foucault in Paris und arbeitet als freiberufliche Wissenschaftslektorin in München.

Andrea Hemminger
Kritik und Geschichte
Foucault – ein Erbe Kants?

Monographien zur philosophischen Forschung

264 Seiten, kartoniert

ISBN: 978-3-86572-348-2
€ 24,80
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