Wilhelm Fraenger
Formen des Komischen

»Das Absonderliche, Seltsame, Geheimnisvolle in den Künsten und vor allem in Volkskunde und Folklore war sein bevorzugtes Forschungsfeld, in dem er mit abundanten Kenntnissen, mit genialem Einfühlungs- und Ausdrucksvermögen schaffte und wirkte.« – So urteile Carl Zuckmayer in den 20ern über den Kunsthistoriker und Volkskundler Wilhelm Fraenger (1890–1964). Seine Vorträge zu den Formen des Komischen in den Künsten (von Cervantes bis Hogarth und von E.T.A. Hoffmann bis Daumier) verzichten auf den Versuch, dieses mit Definitionen festzunageln. Sie beschreiben in klaren Worten die Komik des Grotesken und Burlesken, und geben ohne zu zögern, auch die Widersprüche ihres Gegenstands zu bedenken. Und sie bieten uns die Chance, das Schweigen in den weißen Zellen der Galerien und Museen mit Gelächter zu füllen.

 

Aus dem Inhalt:

Das Groteske

Das Burleske

Cervantes und Callot

Molière und Jan Steen

Chodowiecki und die Dichtung des Zopfes

E.T.A. Hoffmann und Francisco Goya

Balzac und Daumier

 

Mit einem Essay von Michael Glasmeier

 

Wilhelm Fraenger wurde am 5. Juni 1890 in Erlangen geboren und starb 1964 in Potsdam. Er arbeitete als Kunsthistoriker und Volks- kundler. 1917 wurde er aufgrund seiner Arbeit "Die Bildanalysen des Roland Fréard de Chambray" zum Dr. phil. promoviert. Von 1927 bis zur seiner Entfernung aus dem Dienst durch die Nationalsozialisten 1933 wirkte er als Bibliothekar und als Direktor der Schlossbibliothek Mannheim. Er war Herausgeber des Jahrbuches für historische Volkskunde und ab 1919 Begründer und Mittelpunkt des Heidel- berger Kreises "Die Gemeinschaft".

Nach 1945 war er als Politiker engagiert. Von 1945 bis 1947 war er Bürgermeister des bei Brandenburg an der Havel gelegenen Dorfes Päwesin, ab 1946 bekleidete er das Amt des Stadtrates für Volksbildung der Stadt Brandenburg an der Havel unter Oberbürgermeister Fritz Lange. Im Rahmen dieser Tätigkeit grün- dete Fraenger im selben Jahr die Volkshochschule der Stadt, deren Rektor er bis 1947 war.

1945 trat Fraenger der KPD bei. Im Rahmen eines Parteiprüfungsverfahrens schloß die SED, die zwischenzeitlich durch die Vereinigung von SPD und KPD ent- standen war, Fraenger aus ihren Reihen aus.

Fraenger wurde durch seine Interpretationen zu Hieronymus Bosch, Matthias Grünewald, Jerg Ratgeb, Hercules Seghers, aber auch zu literarischen Werken wie Clemens Brentanos Alhambra bekannt.

 

PRESSESTIMMEN

 

»Es war eine gute Idee, Fraengers Aufsätze noch einmal zugänglich zu machen. Denn sie sind ein schlagendes Beispiel dafür, mit welcher Unbekümmertheit man akademische Gepflogenheiten übergehen kann, ohne gleich Kunstkritiker zu werden.«

Michael Freitag, Zitty

Wilhelm Fraenger
Formen des Komischen

FUNDUS Band 136

272 Seiten, Abbildungen

gebunden mit Lesebändchen

ISBN: 978-3-86572-557-8
€ 14,00
In den Warenkorb legen